Pilot-Projekt Simple-ID in den Pflegeheimen des Kantons Freiburg - Tätigkeitsbericht und Ergebnisse 2024

Abstract

Um die Polypharmazie und die Verschreibung ungeeigneter Medikamente an Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen im Kanton zu reduzieren, hat das Sozialvorsorgeamt (SVA) des Kantons Freiburg beschlossen, gemeinsam mit der Eidgenössischen Qualitätskommission (EQK) das Projekt Simple-ID mitzufinanzieren. Dieses zielt auf die nachhaltige Integration von Medikamentenanalyse-Dienstleistungen auf institutioneller Ebene und/oder für bestimmte, speziell ausgewählte Bewohnerinnen und Bewohner ab, um die Verschreibungsqualität zu optimieren, indem Änderungen für ein besseres Nutzen-Risiko-Verhältnis der Behandlung vorgenommen werden. Im Jahr 2024 haben die interprofessionellen Teams von 15 Pflegeheimen diesen Ansatz übernommen; 11 haben eine Medikationsanalyse auf institutioneller Ebene durchgeführt und 6 haben 37 individuelle Analysen durchgeführt, die durchschnittlich 2,6 Änderungen der Medikation pro Bewohner zur Folge hatten, welche über 4 Monate hinweg beibehalten wurden. Die meisten dieser Änderungen betreffen das Absetzen oder die Dosisreduktion ungeeigneter Medikamente. Dieses Projekt stellt die Wiederaufnahme einer ambitionierteren pharmazeutischen Unterstützung für kantonale Pflegeheime dar, die auf Interprofessionalität beruht. Obwohl noch erhebliche Anstrengungen erforderlich sind, um die Entverschreibung nachhaltig in die Routineversorgung in Pflegeheimen zu integrieren, sind die bisher erzielten Ergebnisse ermutigend.